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3.306 Bytes hinzugefügt ,  15:39, 5. Mär. 2021
=== Die Katharer ===
[[Datei:Serena und Agnes auf dem Scheiterhaufen.jpg|400px|thumb|rechts|Serena und Agnes auf dem Scheiterhaufen]]Zwei Frauen, die allein ohne männliche Bgleitung Begleitung unterwegs waren; dass erregte bereits Verdacht. Sie wurden aufgegriffen, verhöhrt verhört und überführt. Als man sie aufforderte, ein rasch herbei gebrachtes Huhn zu töten, weigerten sie sich. Das war der Beweis, dass sie keine Katholikinnen waren und somit auch ihr Todesurteil. Ehe die Katahrerinnen Séréna und Agnès lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, verlangten sie als letzte Bitte nach frischem Wasser, um sich die Gesichter waschen zu können, die sie zur Tarnung geschminkt hatten. Sie wollten nicht so bemalt vor ihren Herren treten.
Diese Episode spielte sich zu einer Zeit ab als der Ketzer-Kreuzzug des Papstes gegen die Katharer längst beendet und auch die berühmte Ketzerburg Montségur schon gefallen war. Immer noch durchkämmten Inquisitoren systematisch Dorf um Dorf, Straße um Straße, Haus um Haus, um die letzten versprengten Katharer aufzuspüren. Sie werden von den Häschern des Papstes ermordet - wie die 400 Katharer, die Anfang Mai 1211 in dem Pyrenäendorf Lavaur verbrannt werden, nachdem sie das katholische Ave Maria nicht hersagen konnten. Die schwangere Donna Geralda, Katharerin und Schlossherrin, wird in einen Brunnen gestoßen und mit Steinen beworfen, bis man ihr Wimmern nicht mehr hörte.
Wer waren diese Menschen, gegen die solche Grausamkeiten verübt wurden? Der von der katholischen Kirche später heilig gesprochene Bernhard von Clairvaux, er lebte von 1091-1153, rief mit folgenden Worten zum Völkermord gegen die Katharer auf: "So also meine Teuren, verfolgt sie, ergreift sie und zögert nicht, sie alle umkommen zu lassen." Mit Ablass der Sünden köderte er die Menschen, an diesem mörderischen Feldzug teilzunehmen. Doch selbst Bernhard von Clairvaux musste zugeben, dass es nichts Christlicheres gäbe als diese Häretiker. Gegen sie könne nichts Tadelnswertes gefunden werden und mit ihren Worten stimmten auch ihre Taten überein. Was die Sittlichkeit der Ketzer anbelange, so betrügen und bedrückten sie keinen und mit ihren Händen arbeiteten sie für ihren Lebensunterhalt. Trotzdem schickte er in seinem Wahn, dass nur Katholiken ein Recht auf Leben haben, so viele unschuldige Menschen in den Tod, wie kaum ein anderer. Er war ein Diener und Höriger des Papstes und führte die Anordnungen aus dem Vatikan buchstabengetreu aus. Und die hießen sinngemäß: Neben der katholischen Kirche darf es nichts geben. Er warb für Kriege und Kreuzzüge; nicht nur gegen die Katharer, sondern auch gegen die Muslime und er gab auch die theologische Rechtfertigung für hunderttausendfaches religiös motiviertes Morden. Dafür wurde er später vom Papst heilig gesprochen.
Die Katharer erhielten vor allem in Südfrankreich großen Zulauf, wo ein freies tollerantes tolerantes Klima eine kulturelle Blüte ermöglichte. Die Troubadoure (die "Finder") konnten sich auf literarischem Gebiet ebenso entfalten wie die katharischen Wanderprediger auf religiösem Terrain. Die einfache Lebensweise und der sittliche Ernst der Katharer überzeugte das Volk mehr als die Prasserei und Verderbtheit eines großen Teils des römischen Klerus. Auch wenn die herrschenden Ritter, Grafen und Fürsten selbst keine Katharer wurden - als solche hätten sie die Waffen niederlegen müssen -, so schlossen sich häufig ihre Frauen oder Töchter dieser Bewegung an. Viele Ritter waren empört über die Einmischung des Papstes in die freie Lebensart des Südens und versuchten, ihre politische und religiöse Freiheit gegen den Machtanspruch Roms zu verteidigen. So konnte sich das Katharertum einige Jahrzehnte unter dem Schutz seiner tolleranten toleranten Herrscher entfalten, ehe die Kirche zu ihren letzten Mitteln der Vernichtung griff - die Kombination von Kreuzzug und Inquisition.
Die Albigenser, wie man sie nach einem ihrer Hauptorte der Stast Stadt Albi auch nannte, teilten sich wie bei den Bogumilen in drei Gruppen. An der Spitze standen die Vollkommenen; vermutlich nur wenige hunderte Männer un und Frauen, die sich ganz in den Dienst der Verbreitung ihrer Lehre stellten und ehelos lebten, um sich ganz ihrer Aufgabe widmen zu können. Sie trugen weiße Gewänder als Sinnbild des Strebens nach absoluter Reinheit in Gedanken, Worten und Taten. Die Gemeinde im engeren Sinne bildeten auch hier, wie bei den Bogumilen, die Gläubigen. Die Gläubigen lebten zum Teil in einer Ehe und hatten Kinder; auch in dem BewussstseinBewusstsein, weiteren Seelen die Möglichkeit zur Inkarnation zu geben. Denn auch die Katharer glaubten, wie die ersten Christen an die Reinkarnation. Die dritte Gruppe bildeten die Hörer, die die Katharer aus Sympathie unterstützten.
Die Katharer führten ein einfaches Leben und ernährten sich von ihrer Hände Arbeit, meist als Handwerker, z. B. als Zimmerleute oder Weber. Viele der Frauen der Katharer kannten sich mit Heilkräutern und Nutzpflanzen aus. Sie bauten keine Kirchen, sondern trafen sich in der freien Natur um gemeinsam zu beten oder über das Evangelium zu sprechen. Liturgische Rituale waren für sie ein leeres, nichtiges Schauspiel. Anstelle des liturgischen Opfermahls der katholischen Kirche, hielten sie ein feierliches gemeinsames Mahl, ähnlich dem Liebesmahl der Urkirche. Häufig beteten sie das Vaterunser, wobei sie allerdings nicht vom irdischen, sondern vom geistigen Brot sprachen. Auch sie lehnten Kreuze mit Korpus ebenso ab, wie die Kindertaufe und jegliche Art von Gewalt oder Krieg.
[[Datei:Die Taube als Symbol des Friedens und auch des heiligen Geistes im Mauerwerk der Katharer.jpg|400px|thumb|links|Die Taube als Symbol des Friedens und auch des heiligen Geistes im Mauerwerk der Katharer]]
Die Katharer predigten auch Respekt vor der Natur. Sie waren Vegetarier und sie waren der damals ketzerischen Überzeugung, dass auch Tiere eine Seele besäßen. Ein häufiges Symbol war ihnen die Taube - Symbol des Friedens und auch des heiligen Geistes. Gegenüber anderen Glaubensrichtungen war Toleranz für sie eine Selbstverständlichkeit. Das Hauptanliegen der Katharer und der Grund für ihre ernste Grundhaltung war der Kampf gegen das Böse, dass nach ihrer Überzeugung hinter der Welt mit ihren Kriegen und Schlechtigkeiten aller Art stand und alle äußere Materie durchdrang. Das Böse musste jedoch zunächst im Herzen jedes Einzelnen selbst erkannt und bekämpft werden - durch den Weg der inneren Erkenntnis und Reinigung. Nach dem Glauben der Katharer konnte Gott die Welt unmöglich so geschaffen haben, wie sie ist. Für sie war sie vielmehr eine Folge des Abfalls von Gott vor langer Zeit. Schlussendlich waren die Katharer der Grund, weshalb die römische Kirche die Inquisition ins Leben gerufen hat. Durch sie erhofften die Päpste alle Anhänger der Philosophie der Katharer, systematisch und vollständig auszumerzen, also ermorden zu können, was ihnen am Ende auch gelang.
Im Frühsommer des Jahres 1209 versammelte sich bei Lyon ein Heer für den Kreuzzug gegen die Katharer. Land- und machtgierige Adlige, Kirchenherren fanatische und abenteuerlustige Soldaten aus dem ganzen, sogenannten christlichen Abendland waren dem Aufruf Papst Innozenz III. gefolgt. Der Erzabt von Sitou überrannte die Stadt Béziers und da es unmöglich war zu unterscheiden, wer Katholik und wer Katharer war, soll er den Befehl gegeben haben: "Tötet sie alle - der Herr kennt die Seinen."
Etwa 20.000 Menschen, Alte, Frauen und Kinder wurden niedergemätzeltniedergemetzelt. Davon 7.000, die sich in ein Gotteshaus zurückgezogen hatten. Nach diesem Massaker zitiert ein Chronist den katholischen Abt mit folgenden Worten: "Ein solches, an einer heiligen Stätte dargebrachtes Blutopfer entspricht und geziemt dem Gotte, der durch seinen würdigen Stellvertreter solche Greuel Gräuel anordnet."
Damit ist eigentlich das Geheimnis gelüftet. Blutopfer und Greuel die von Gott durch den würdigen Stellvertreter Gottes angeordnet wurden. Wer denkt dabei nicht an den Götzen Baal, dem früher ebenfalls Blutopfer, also Menschenopfer dargebracht wurden. Das die Blutspur der Kirche und die unglaublichen Greuel Gräuel die durch die Päpste und ihrer Helfershelfer über Jahrhunderte unschuldigen Menschen angetan wurden, mit dem Götzen Baal in Verbindung stehen, bestätigte Papst Franziskus, als er am 24. Februar 2019 den sexuellen Missbrauch von Kindern mit heidnischen Menschenopfern gleichsetzte. Kindesmissbrauch erinnere ihn an die in einigen Kulturen einst weit verbreitete grausame religiöse Praxis, Menschen in heidnischen Ritualen zu opfern, so Franziskus.
Nach der Stadt Béziers fiel die Stadt Carcassonne. Die Einwohner kamen noch glimpflich mit dem Leben davon. Sie mussten unter Zurücklassung ihrer Habe, die die katholische Kirche konfiszierte, nackt die Stadt verlassen. Andere hatten weniger Glück. Während des Kreuzzuges ließ man tausende unschuldige Männer, Frauen und Kinder bei lebendigem Leib verbrennen. Allein in der Stadt Minerve 400 an einem einzigen Tag. Als Streiter Jesu Christi und Retter Roms feierte die Romkirche die Männer, die solche Heldentaten vollbrachten.
[[Datei:Katharer im 14 Jahrhundert in Sizilien.jpg|400px|thumb|rechts|Katharer im 14. Jahrhundert in Sizilien]]Schlimmer kann wohl Jesus von Nazareth nicht verhöhnt werden. Und deutlicher kann die Beeinflussung der katholischen Kirche durch den großen Drachen, alias Baal, nicht demonstriert werden. Um überlebende Katharer leichter in ihren Verstecken ausfindig zu machen, richteten die katholischen Dominikaner Hunde ab. Sie jagten die Opfer wie Raubwild; sie hetzten die flüchtenden Katharer mit diesen speziellen Hunden durch Wälder und Höhlen der Pyrenäen, mauerten die Letzten einige Jahrzehnte später in einer Höhle lebendig ein.
Einige wenige scheinen überlebt zu haben, denn im 14. Jahrhundert tauchten einige versprengte Katharer in Sizilien auf. Wesentlicher noch als das sichtbare Fortwirken der katharischen Bewegung, ist der unsichtbare Strom der Gedanken und Ideen, der unaufhaltsam weiterfließt. Man kann zwar die Körper töten; doch das geistige Potenzial, dass sie aufgebaut und vermehrt haben, bleibt erhalten. Es speist den urchristlichen Strom der über die Jahrhunderte immer wieder auftaucht und Menschen berührt - bis heute. So finden sich katharische Gedanken in der klaren Forderung der Waldenser oder Hussiten, der Mährischen Brüder oder der Täufer nach einem konsequenten, einfachen christlichen Leben. Die Katharer haben ein Zeichen gesetzt, dass es möglich ist, für ein überirdisches Ideal einzutreten, auch wenn es Äußerlich aussichtslos zu sein scheint.
Das es sich lohnt, an das Gute nicht nur zu glauben, sondern es durch das eigene Leben zu bezeugen. Das es sinnvoll ist für das Licht zu kämpfen und in friedlicher Weise aufzuklären - ja, das ein Leben nach der Bergpredigt möglich ist. Das eine friedfertige Gesellschaft möglich ist, dass die Lehre des Jesus von Nazareth keine Utopie ist. Die Aufklärung des 18. Jahrhunderts hätte ohne die geistige Vorarbeit der Katharer wohl nicht in dieser Weise stattfinden können.
 
Anbei noch ein Lied, welches als Hymne der Katharer gilt. Dieses [[Franz_Bardon#Die_magische_Erweckung_der_Chakra|AEIOU]] hat eine ganz spezielle magische Bedeutung. ;-)
 
In der Beschreibung finden sie den übersetzten Text:
 
 
<youtube>https://www.youtube.com/watch?v=HlGO9IRJeqg</youtube>
 
 
Beschreibung zum Video:
 
 
To get the sheet music of the piece mail to info@eufonia.de
The text of this Cathar hymn contains an encoded message, Joana being the medieval cathar church, which has been weakened and finally eliminated in Southern France (Occitanie) through the horrible Albigensian crusade. The spiritual essence of the cathars is still vibrating in caves and waters.
 
Texte occitan:
 
1. Can lou bouyè ben de laoura, Planto soun agulhado, A.E.I.O.U. Planto soun agulhado.
 
2. Troubo sa femno al pè del foc, Touto déscounsoulado.
 
3. "Se 'n es malaouto digas oc, Te faren un poutadzé.
 
4. Amb uno rabo un caoulét, Uno laouzéto magro."
 
5. "Quan séraï morto rébound mé, Al pus pirou de la cabo.
 
6. Méttras mous pès à la parét, Lou cap jous la canèlo.
 
7. E lous roumious que passaran, Prendran d'aïgo ségnado."
 
8. E diran: "Cal es mort aïci, Es la paouro Joana.
 
9. Que 'n es anado al paradis, Al cèl ambé sas cabros."
 
Traduction française: Quand le bouvier vient de labourer, plante son aiguillon, trouve sa femme au pied du feu, toute déconfite. "Si tu es malade dis-oui! Nous te ferons un potage avec une rave, un chou, une alouette maigre." "Quand je serai morte, enterre-moi au plus profond de la cave. Tu mettras mes pieds contre la muraille et la tête sous la cannelle. Et les pèlerins qui passeront prendront de l'eau bénite et diront: 'Qui est mort ici? C'est la pauvre Joana, qui s'est en allée en paradis, au ciel, avec ses chèvres.' "
 
Engl. translation: When the herdsman comes back from work, plants his fork, finds his wife at the foot of fire, all discomfited. "If you're ill say yes! We will make a soup with kohlrabi, a cabbage, a lark thin." "When I die, bury me deep in the cellar. Put my feet against the wall, the head in the tap. And the pilgrims will take the holy water and say, 'Who died here? It is the poor Joana, who went to paradise, to heaven with his goats. '"
 
Deutsche Übersetzung:
 
1. Wenn der Ochsenhirt vom Pflügen kommt, seinen Treibstab abstellt, A.E.I.O.U. seinen Treibstab abstellt.
 
2. Findet seine Frau am Herd ganz zermürbt.
 
3. "Wenn du krank bist, sag es, wir machen dir eine Suppe.
 
4. Mit einer Rübe, einem Kohl, einer mageren Lerche."
 
5. "Wenn ich tot bin, begrabe mich im Keller an tiefster Stelle.
 
6. Setze meine Füße gegen die Mauern und mein Haupt unter den Faßhahn
 
7. Und die Pilger die vorbei kommen nehmen geweihtes Wasser.
 
8. Und werden sagen: 'Wer ist hier gestorben? Es ist die arme Joana!
 
9. Die fortgegangen ist ins Paradies, in den Himmel, mit ihren Schafen.' "
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