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=== Die Markioniten ===
[[Datei:Markion.jpg|400px|thumb|rechts|Markion]]
Gerade als sich eine amtskirchliche Tradition herauszubilden begann, die den Geist der Freiheit und Einheit der Urgemeinden in veräußerlichte Ritual zwängen wollte, stand ein Kämpfer gegen diese Entwicklung auf - Markion. Markion war kein Prophet und wohl auch kein Mystiker, doch ein radikal die Wahrheit suchender Mensch. Er erfasste, dass die Lehre von Jesus von Nazareth etwas geistig Revolutionäres ist, dass den ganzen Menschen erfassen und verwandeln kann. Markion fiel aber auch auf, dass in den ihm zur Verfügung stehenden Bibeltexten ganz unterschiedliche Gottesbilder zu finden waren. Als erster Mensch der neuen Zeitrechnung wies er öffentlich auf den Widerspruch in der Bibel hin: Ein Gott, der wie in den Büchern Mose, Krieg und grausamen Völkermord das Opfern von Tieren befiehlt, kann kein Gott der Liebe sein. Auch war es eine Grundüberzeugung Markions, dass man den neuen Wein, die Lehre des Jesus von Nazareth nicht in die alten Schläuche einer äußeren Kultreligion mit alten heidnischen Zeremonien und Ritualen gießen konnte.
Die Markioniten feierten einfache Gottesdienste, bei denen auch Laien predigten und Frauen gleiche Rechte hatten. Sie lebten wie die Urchristen gewaltlos, vegetarisch und tranken keinen Alkohol. Markion wurde zum ersten Textkritiker der Bibel, der Fälschungen und Hinzufügungen aufdeckte und korrigierte. Seine Gemeinden wuchsen schnell an und breiteten sich vom Euphrat bis zur Rhone aus. Für den großen Drachen und seine Helfershelfer drohten die Markioniten, die in manchen Regionen bereits mehr Anhänger hatten als die neu entstehende katholische Kultreligion, zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu werden.
[[Datei:Die Markioniten.jpg|400px|thumb|links|Die Markioniten]]
So wurden die markionitischen Gemeinden unter Kaiser Konstantin von der Amtskirche mit großem Hass verfolgt und bekämpft. Ihre Gottesdienste wurden verboten, ihre Versammlungsräume zerstört und ihre Grundstücke beschlagnahmt. Schon im 6. Jahrhundert existierte die markionitische Bewegung nicht mehr. Damit wurde nach dem eigentlichen Urchristentum die zweite urchristliche Bewegung durch den großen Drachen und seine Helfershelfer ausgelöscht, weil diese Menschen die Lehren des Jesus von Nazareth unverfälscht, ganz ohne heidnische Riten und Zeremonien leben wollten.

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